Um ambitioniert im Klimaschutz vorangehen zu können, braucht es – neben der Kommunalverwaltung, die Entscheidungen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen umsetzt – ein aktives Mitwirken der Menschen, Organisationen und Unternehmen vor Ort.
Welche Akteure für den kommunalen Klimaschutz besonders relevant sind, variiert je nach den lokalen Rahmenbedingungen einer Kommune. Um wichtige Kontaktpersonen zu identifizieren und deren Ansprache und Einbindung zu planen, ist eine Akteursanalyse empfehlenswert. Hierbei sind folgende Fragen wichtig:
Generell kommen als Kooperationspartner*innen für den kommunalen Klimaschutz infrage:
Zusammenarbeit mit Bürger*innen: Voraussetzung für erfolgreichen kommunalen Klimaschutz ist es, im Sinne einer Gemeinschaftsaufgabe hinreichende Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger*innen zu schaffen. Grundsätzlich werden zwei Arten von Beteiligungsverfahren unterschieden: formelle, also gesetzlich vorgeschriebene, und informelle, das heißt freiwillige Verfahren. Formelle Formen der Bürger*innenbeteiligung finden beispielsweise in der Bauleitplanung oder in Planfeststellungsverfahren statt, die beide in der Regel große Relevanz für den Klimaschutz haben. Informelle Beteiligungsverfahren reichen von Bürger*innenversammlungen über Zukunftswerkstätten bis hin zu Ideenwettbewerben und Jugendbefragungen. Kooperationen mit Bürger*innen bieten sich insbesondere beim Ausbau Erneuerbarer Energien an. Etwa ein Drittel aller installierten Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien befindet sich in der Hand von Einzeleigentümer*innen, Bürgerenergiegesellschaften oder Bürger*innenbeteiligungen. Um die Solarenergienutzung voranzutreiben, können Kommunen beispielsweise ihre Dachflächen für Bürgersolaranlagen zur Verfügung stellen.
Zusammenarbeit mit kommunalen Unternehmen und lokalen Energieversorgern: Kommunale Unternehmen können den Klimaschutz vor Ort aktiv mitgestalten, indem sie in den eigenen Handlungsfeldern, wie Energie- und Trinkwasserversorgung, Abwasserbehandlung, Abfallentsorgung und -verwertung, Energieverbräuche und Treibhausgase reduzieren. Darüber hinaus können sie mit ihrem klimafreundlichen Handeln Menschen vor Ort beeinflussen.
Im Bereich der Energieversorgung sind Kooperationen mit Gemeinde- und Stadtwerken sowie anderen lokalen Energieversorgern ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Klimaschutz. Sie bringen umfassendes energiewirtschaftliches und technisches Know-how mit – auch für die Erstellung von Energie- und Klimaschutzkonzepten oder die Planung und Umsetzung von Klimaschutzprojekten. Außerdem unterstützen sie diese Projekte häufig mit personellen und finanziellen Ressourcen.
Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Privatwirtschaft: Einerseits verursacht die Privatwirtschaft klimarelevante Emissionen. Andererseits verfügt sie über Innovationsfähigkeit, vielfältiges Know-how, personelle und finanzielle Ressourcen und wichtige Infrastrukturen, die bei der Umsetzung gemeinsamer Umwelt- und Klimaschutzprojekte genutzt werden können. Es gibt also viele gute Gründe, um Kooperationen mit Unternehmen anzustoßen. Um sie zu klimafreundlichem Handeln zu motivieren, sollte neben dem ökologischen vor allem der ökonomische Nutzen von Klimaschutzmaßnahmen für die Unternehmen hervorgehoben werden.
Einige klimarelevante Herausforderungen, wie Pendlerströme oder die CH4-Emissionen aus gemeinsamen Abfalldeponien, betreffen mehrere Städte, Gemeinden oder Landkreise. Hier können interkommunale Kooperationen helfen. Gemeinsame Energiedienstleistungen, wie Energieberatung und Energiemanagement, oder der Aufbau eines regionalen Radwegenetzes mit Radschnellwegen für Pendler*innen sind weitere Beispiele. Durch interkommunale Kooperation werden somit auch finanzielle und personelle Engpässe überwunden.
Um Ideen für strategisch sinnvolle Kooperationsvorhaben mit anderen Kommunen zu entwickeln, können folgende Fragen hilfreich sein:
Formen der interkommunalen Kooperation
Mit Blick auf die kooperierenden Ebenen lassen sich unterscheiden:
Hinsichtlich der Verbindlichkeit von Kooperationen können differenziert werden: