zurück
Illustration: Ein Taschenrechner, eine Hand tippt darauf Zahlen, rechts Papier mit verschiedenen Diagrammen.

Potentiale erkennen und Szenarien ermitteln

Szenarien – was ist darunter zu verstehen?

Für die Erstellung von Szenarien sind Potenziale unerlässlich; sie leiten sich vom Status quo der Kommune ab. Unterschieden werden: theoretisches Gesamtpotenzial sowie technisches, wirtschaftliches und erschließbares Potenzial. Szenarien wiederum dienen dazu, die zukünftige Entwicklung des Energieverbrauchs und der Treibhausgas(THG)-Emissionen mittels Berechnungen abzuschätzen. Dabei sollten die Berechnungen – zumindest für längere Zeiträume – auf dem zuvor ermittelten Erschließungspotenzial für die Reduktion von Treibhausgasen basieren.

Szenarien verknüpfen Effizienz- und Versorgungspotenziale miteinander. Die Art und Intensität der Verknüpfung lässt sich in der Szenarienbildung etwa durch eine Schwerpunktsetzung hinsichtlich Effizienz, Konsistenz oder des Anteils der Suffizienz variieren. Daher ist es von Vorteil, wenn mehrere Szenarien erstellt und miteinander verglichen werden. Auf diese Weise können optimierte Strategien für das Klimaschutzhandeln abgeleitet werden.

Neben der zukünftigen Entwicklung zeigen Szenarien zugleich die wichtigsten Stellschrauben zur Reduzierung von THG-Emissionen auf. Szenarien sind allerdings keine Prognosen und dürfen deshalb nicht mit einer Vorhersage für zukünftige Entwicklungen verwechselt werden.

Fünfstufiges Diagramm: Von der Bilanz bis zur Maßnahme.
Strategien und Maßnahmen bauen auf der Bilanz und den Szenarien auf (Quelle: eigene Darstellung)

Welchen Nutzen bietet die Berechnung von Szenarien?

Szenarien helfen den Kommunen

  • Bereiche und Sektoren mit hohen THG-Minderungspotenzialen zu identifizieren,
  • Teilziele für einzelne Bereiche festzulegen,
  • Strategien und Prioritäten bei der Bestimmung der Klimaschutzmaßnahmen festzulegen,
  • einen Einblick in verfügbare technische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Energie- und THG-Bilanz zu bekommen,
  • Einzelmaßnahmen hinsichtlich ihres Minderungspotenzials und ihrer Wirtschaftlichkeit zu bewerten und
  • geeignete Voraussetzungen für ein langfristiges Controlling zu schaffen.

Szenarien für die Gesamtkommune

In Szenarien für die Gesamtkommune müssen neben den Ergebnissen der Potenzialanalyse auch Annahmen zu strukturellen Entwicklungen in der Kommune berücksichtigt werden – vor allem mit Blick auf:

  • Bevölkerung
  • Wohnfläche pro Einwohner*in
  • Grad der Ausstattung mit energieverbrauchenden Geräten
  • Beschäftigungsstruktur
  • Emissionsfaktoren
  • dezentrale Wärmebereitstellung
  • Gebäudeeffizienz
  • Fahr- und Verkehrsleistungen

Szenarien für spezifische Akteure

Neben gesamtkommunalen Szenarien kann es sinnvoll sein, für spezifische Akteure eigene Szenarien zu erstellen. Dies bietet sich insbesondere für kommunale Einrichtungen und kommunale Beteiligungsunternehmen an, da beide Akteursgruppen einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Szenarien müssen transparent sein

Szenarien werden zumeist von externen Gutachter*innen erstellt. Es ist deswegen umso wichtiger, dass die kommunalen Klimaschutzmanager*innen die Annahmen und Berechnungen hinter den Szenarien kennen und verstehen. Die Transparenz von Annahmen, Berechnungen und Einzelergebnissen ist aus diesem Grund ein wichtiges Qualitätskriterium für ein Klimaschutzkonzept.

Artikel merken
Artikel teilen
Links
Buchkapitel

Verwandte Themen

Weitere Artikel lesen

14/23