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Illustration: Ein Klemmbrett mit einer Checkliste auf Papier, rechts ein Blatt mit einem Konzept. Darüber eine Lupe.

Die ersten Schritte Richtung Klimaschutzkonzept

Steht fest, dass ein Klimaschutzkonzept für die bestehenden Fragestellungen und zu erreichenden Ziele geeignet ist, müssen noch einige Punkte geklärt werden, bevor es mit der eigentlichen Erstellung des Konzepts losgehen kann.

Abschätzung der Kosten für die Konzepterstellung

Grob können Kommunen je Einwohner*in folgende Werte zur Abschätzung der Kosten für die Erstellung des Konzepts ansetzen:

  • Kommunen über 100.000 Einwohner*innen: 1,5 bis 2 Euro
  • Kommunen zwischen 100.000 und 20.000 Einwohner*innen: 1,5 bis 2,5 Euro
  • Kommunen unter 20.000 Einwohner*innen: mehr als 3 Euro

Bei diesen Schätzwerten sind bereits die Kosten für eine Stakeholderbeteiligung und für die Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigt. Kosten für umfangreichere Beteiligungsmaßnahmen (zum Beispiel der Aufbau eines Online-Beteiligungsportals) sind dagegen nicht enthalten und müssen entsprechend separat abgeschätzt werden.

Die tatsächliche Höhe der Kosten für die Konzepterstellung ist vor allem davon abhängig, welche Leistungen durch externe Dienstleister und welche intern durch das verfügbare Personal abgedeckt werden. Die Kosten, die eine Kommune tragen muss, lassen sich jedoch durch eine finanzielle Förderung für die Konzepterstellung senken.

Unterstützung durch externe Dienstleister

Externe Dienstleister können beispielsweise

  • Expertise für die Erstellung der Energie- und Treibhausgasbilanz einbringen,
  • Szenarien professionell erarbeiten und hierbei ihr Wissen über das politische Mehrebenensystem mit seinen jeweiligen Gestaltungsspielräumen nutzen,
  • fachliches Know-how in Bezug auf Technologien und Infrastrukturentscheidungen einbringen,
  • Maßnahmen entwickeln und
  • den Diskussions- und Beteiligungsprozess moderieren beziehungsweise unterstützen.

Ob und bis zu welchem Grad eine Unterstützung durch externe Dienstleister gewünscht ist, muss jede Kommune für sich entscheiden. Grundsätzlich spricht für eine Einbeziehung externer Dienstleister ihr Blick von außen, gebündelt mit vielfältigen Erfahrungen. Im besten Fall ermöglichen sie die Überwindung konkreter Hindernisse, die dem Klimaschutz in der Kommune bisher im Weg standen.

Interne Ressourcen: Personalbedarf in der Verwaltung

Unabhängig von der Einbeziehung externer Dienstleister ist die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts immer auch mit Aufgabenbereichen verbunden, die von der Verwaltung selbst wahrgenommen werden müssen:

  • Die Projektleitung und -koordination plant den Erstellungsprozess, stimmt ihn ab und hält die Fäden in der Hand. Die verantwortliche Person sollte die Strukturen der Kommune gut kennen, Entscheidungskompetenzen haben und als Vermittler*in zwischen den beteiligten Akteuren außerdem über kommunikative Fähigkeiten verfügen.
  • Ein Klimaschutzmanagement unterstützt im Idealfall die Projektleitung und –koordination; es führt außerdem Aufgaben aus, die verwaltungsintern bei der Erstellung des Konzepts entstehen. Der Aufgabenumfang hängt davon ab, wie stark externe Dienstleister eingebunden werden.

Im Idealfall sind diese beiden Aufgabenbereiche auf unterschiedliche Akteure aufgeteilt. Für das Klimaschutzmanagement sollte für den Zeitraum der Konzepterstellung mindestens eine halbe Stelle veranschlagt werden.

Neben den unmittelbar Projektverantwortlichen benötigen auch Fachabteilungen Zeit, um sich den Aufgaben im Zusammenhang mit der Konzepterstellung widmen zu können. Dazu zählen beispielsweise die Datenerhebung oder die Teilnahme an Austauschformaten und Gesprächen zur Ausgestaltung von Maßnahmen. Zudem ist zu klären, inwieweit die Erstellung des Konzepts strukturell begleitet werden soll:

  • durch Gremien und Arbeitskreise, die das Thema Klimaschutz in der Kommune begleiten und deren Mitglieder Entscheidungsträger*innen, Multiplikator*innen und Expert*innen sein können
  • durch einen Lenkungskreis aus (Ober-)Bürgermeister*in, Amtsleiter*innen und weiteren Verwaltungsmitgliedern, der während des Erstellungsprozesses in regelmäßigen Sitzungen erste Ergebnisse, Strategien und Maßnahmen diskutiert und insbesondere mit Blick auf die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts über die Verwaltung hinaus erweitert werden kann.
Tabelle mit drei Spalten: Beispielhafte Aufteilung beim Klimaschutzmanagement zwischen der Verwaltung und externen Dienstleistern bzw. Lenkungskreis.
Beispielhafte Aufgabenteilung beim Klimaschutzmanagement zwischen Verwaltung und Dienstleistern sowie Arbeitskreisen bei externer Bearbeitung des Konzepts (Quelle: eigene Darstellung)

Von Anfang bis Ende: Zeitlicher Aufwand für die Konzepterstellung

Für eine idealtypische Vorgehensweise muss vom Startschuss der Konzepterstellung bis zum Beschluss des Konzepts in kleinen Kommunen ein Zeitraum von einem Jahr und in großen Kommunen von bis zu zwei Jahren veranschlagt werden.

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