Die qualitative Ist-Analyse zum Klimaschutzkonzept umfasst eine Bestandsanalyse der Kommunenstruktur, der Akteure, ihrer Interessen und Handlungsmöglichkeiten sowie der bisher durchgeführten Klimaschutzmaßnahmen und ihrer Wirkungen beziehungsweise Erfolge. Optional kann eine SWOT-Analyse durchgeführt werden – sie untersucht neben den Stärken (Strengths) und Schwächen (Weaknesses) auch Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats).
Eine Analyse der kommunalen Strukturen ist notwendig, um zukünftige Entwicklungspotenziale für den kommunalen Klimaschutz erkennen zu können. Für folgende Strukturbereiche sollten Informationen zusammengestellt und ausgewertet werden:
Die Akteursanalyse dient dazu, für den kommunalen Klimaschutzprozess relevante Personen, Gruppen und Institutionen sowie ihre Interessen und Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren. Auf dieser Grundlage kann anschließend ihre mögliche Rolle im Prozess definiert werden. Dabei ist eine Vielzahl von Akteuren in die Analyse einzubeziehen:
Im Idealfall lassen sich Schlüsselakteure identifizieren, die die Arbeit am Klimaschutzkonzept entscheidend mitgestalten und vorantreiben können. Die Akteursanalyse kann auch dabei helfen, zurückhaltende oder abwartende Akteure zu erkennen und auf Basis der gewonnenen Informationen gleichwohl erfolgreich in den Prozess einzubinden. Zudem dient die Akteursanalyse dazu, mögliche personelle Engpässe festzustellen und hierauf beispielsweise durch die Vergrößerung des Teams für das Klimaschutzmanagement reagieren zu können.
Besonderes Augenmerk sollte in der Akteursanalyse auf der Kommunalverwaltung und auf den kommunalen Unternehmen (unter anderem Ver- und Entsorgung, Verkehrsverbund, kulturelle Einrichtungen) liegen. Beide Akteursgruppen sind für die Erstellung und Umsetzung des Klimaschutzkonzepts sehr wichtig. Die Kommunalverwaltung ist in der Regel federführend für den Prozess verantwortlich und die kommunalen Unternehmen verfügen über große Potenziale für die Treibhausgasminderung.
Ziel dieses Teils der qualitativen Ist-Analyse ist es, einen möglichst umfassenden Überblick darüber zu gewinnen, was in der Kommune – auch von den kommunalen Unternehmen – bislang für den Klimaschutz in den verschiedensten Sektoren und Bereichen umgesetzt und erreicht wurde. Die Erfahrungen aus den bisherigen Klimaschutzaktivitäten können so unmittelbar in die Erstellung des Klimaschutzkonzepts einfließen. Folgende Maßnahmenbereiche sollten bei der retrospektiven Betrachtung berücksichtigt werden:
Methodisch bietet sich eine Kombination aus Dokumentenanalyse und Interviews sowie Gespräche mit denjenigen Akteuren an, die bereits im kommunalen Klimaschutz aktiv sind.
Die SWOT-Analyse umfasst eine (vergleichende) Analyse der Stärken und Schwächen (Strengths und Weaknesses) sowie der Chancen und Risiken (Opportunities und Threats). Die SWOT-Analyse kommt aus dem strategischen Management und kann als Analysemethode bei der Erstellung eines Klimaschutzkonzepts eingesetzt werden. Sie ermöglicht ein besseres Verständnis interner und externer Faktoren, die förderlich oder hinderlich sein können, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Außerdem kann sie dabei helfen, folgende Fragen zu beantworten: Wie können wir unsere Stärken nutzen, um die Schwächen zu minimieren? Welche Chancen können die Risiken reduzieren?