zurück
Illustration: Ein Hochbeet mit Salat, davor eine Gießkanne. Darüber zwei Arme mit Pflanze und Akkuschrauber.

Nachhaltigkeit und Ernährung

Nachhaltigkeit

Suffizienz, also das Sparen von Energie und Material, wird zunehmend als ein notwendiger Baustein für eine nachhaltige Entwicklung anerkannt und kann innerhalb einer Kommune auf vielfältige Weise umgesetzt werden. Zentral sind dabei aus der Zivilgesellschaft heraus initiierte Maßnahmen. Die folgenden Beispiele zeigen dies und geben Anregungen, wie die Kommune Bottom-up-Ansätze für mehr Suffizienz unterstützen kann:

  • Reparatur-Initiativen in Form von Reparatur-Treffs oder Repair-Cafés organisieren Veranstaltungen, bei denen die Teilnehmenden beschädigte Gegenstände alleine oder unter fachkundiger Anleitung von Ehrenamtlichen reparieren können. Kommunen können diese Initiativen unterstützen, indem sie beispielsweise Räume kostenfrei zur Verfügung stellen, die Initiativen rechtlich beraten oder die Anschaffung von Werkzeug finanzieren.
  • Tausch-, Leih- und Umsonstläden sind in den letzten Jahren in vielen Kommunen entstanden. Sie ermöglichen es, beispielsweise ein ungenutztes Geschenk gegen eine Klavierstunde zu tauschen oder eine Bohrmaschine dann zu nutzen, wenn sie wirklich gebraucht wird. Auch hier kann die Kommune unterstützend tätig werden, indem sie zum Beispiel kostenfreie Räume zur Verfügung stellt oder eine Rechtsberatung anbietet.
  • Urban Gardening ist seit Beginn der 2000er-Jahre vor allem in deutschen Großstädten weit verbreitet. Mittlerweile sind über 900 solcher Gartenprojekte entstanden. Diese Gärten leisten einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung und zur Selbstversorgung. Kommunen können Garteninitiativen beispielsweise durch die Bereitstellung geeigneter Flächen oder durch Förderprogramme unterstützen.

Ernährung

Lebensmittelproduktion und -versorgung tragen erheblich zur Bildung von Treibhausgasen und damit zum Klimawandel bei. 2020 war die deutsche Landwirtschaft für die Emission von rund sechzig Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten verantwortlich – das sind 8,2 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen. Doch auch die ganz alltäglichen Ernährungsgewohnheiten in Deutschland haben erhebliche Auswirkungen auf das Klima. Änderungen dieser Gewohnheiten, zum Beispiel der Verzicht auf Fleisch oder der Kauf von regionalen Produkten aus ökologischer Erzeugung, können zum Klimaschutz beitragen.

In immer mehr Kommunen steht daher das Thema Ernährung im Kontext von Klimaschutz auf der Agenda. Vielfältige Projekte und Initiativen sind bereits entstanden, unter anderem: Ernährungsräte, Quartiersküchen, Urban Gardening, Urban Farming oder das Netzwerk der Bio-Städte. Kooperationen der Kommune mit der „Slow Food“-Bewegung, Tierschutzverbänden, Initiativen von und für Vegetarier*innen und Veganer*innen sind ebenso denkbar. Die Förderung von Initiativen zur Direktvermarktung ist eine weitere Möglichkeit für die Kommune, klimafreundliche Ernährung zu unterstützen.

Artikel merken
Artikel teilen
Links
Buchkapitel Maßnahmenblätter

Verwandte Themen

Weitere Artikel lesen

23/23