Die Abfallwirtschaft basiert auf einer fünfstufigen Handlungshierarchie. In jeder der fünf Stufen können Klimaschutzpotenziale auf kommunaler Ebene umgesetzt werden.
Möglichkeiten der Abfallvermeidung bestehen vielfach: Gemeinsame Aktionen von Kommunen, Unternehmen, privaten Initiativen und Umweltverbänden helfen dabei, diese Potenziale stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Bewährt haben sich neben Beratungs- und Bildungsangeboten im Internet besonders Tausch- und Verschenkbörsen. Die Unterstützung von Tausch-, Leih- und Umsonstläden sowie Reparatur-Initiativen sind ebenfalls gut umsetzbare Maßnahmen.
Kommunen können mit der Unterstützung von Mehrwegsystemen für Speisen und Getränke zudem selbst einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten: Sie können initiieren und motivieren, aber auch beraten und vernetzen – und nicht zuletzt Gastronom*innen oder andere Dienstleister vor Ort finanziell unterstützen.
Haushaltsnahe Abfälle wie Elektroaltgeräte, Gebrauchtmöbel, Altkleider und Freizeitgeräte können teilweise mit einem geringen Aufwand wiederverwendet werden. Hierbei spielen öffentlich-rechtliche Entsorger oder karitativ-gemeinnützige Organisationen eine wichtige Rolle. Die Weitergabe von Gütern erfolgt in der Regel an Gebrauchtwarenläden und Sozialkaufhäuser. Kommunen können deren Arbeit durch gezielte Informationen zur Wiederverwendung oder etwa veränderte Prozesse in Wertstoffhöfen unterstützen.
Eine konsequente Mülltrennung ist wesentlich für das Gelingen des Recyclings – hier können Kommunen mit Informationen zur korrekten Trennung unterstützen. Die Staffelung der (Restmüll-)Gebühren kann ein weiterer Anreiz für Bürger*innen zur Mülltrennung sein.
Bei der energetischen Verwertung von Abfällen ist darauf zu achten, dass diese nicht zu einer Schadstoffbelastung der Umwelt beiträgt. Für Sekundärbrennstoffe ist die Einhaltung bestimmter Güte- und Qualitätskriterien erforderlich, die den Verbrennungsvorgang und das Emissionsniveau kalkulierbar machen. Zudem ist es wichtig, die Effizienz der Abfallbehandlungs- und Abfallverbrennungsanlagen im Blick zu haben, zum Beispiel durch die Erhöhung des elektrischen und thermischen Wirkungsgrads von Verbrennungsanlagen.
Kommunen haben die Aufgabe, die Müllentsorgung privater Haushalte zu übernehmen und für die Beseitigung der gewerblichen Abfälle zu sorgen. Gleichzeitig können Kommunen eine Vorbildfunktion einnehmen, indem sie selbst Abfall vermeiden. Über Planungs- und Regulierungsprozesse haben sie weitere Einflussmöglichkeiten, wenn sie beispielsweise Genehmigungen oder Förderungen im Rahmen des Abfallmanagementkonzepts erteilen.
Die Abwasserwirtschaft ist im kommunalen Bereich in der Regel der größte einzelne Energieverbraucher und kann daher einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten. Allerdings sind die Einflussmöglichkeiten der Kommunen unterschiedlich groß. Zahlreiche Kommunen haben ihre Abwasserentsorgungspflicht teil- oder sogar vollprivatisiert, was ihren Einfluss begrenzt.
Möglichkeiten zur Minderung von Treibhausgasemissionen bestehen durch: